Belize Barrier Riff
Das Barriereriff von Belize ist das größte Riffsystem des Atlantischen Ozeans und der nördlichen Hemisphäre. Es erstreckt sich von der Halbinsel Yucatán über 260 Kilometer bis zu Golf von Honduras.
Das einzigartige System aus Riffen, Atollen, Lagunen, Mangrovenwäldern, kleinen Sandinseln und Ästuarien zeigt die evolutionäre Geschichte der Riffbildung auf. Außerdem ist es ein wichtiger Lebensraum für gefährdete Arten, wie zum Beispiel die Meeresschildkröten, die Spitzkrokodile und die Rundschwanzseekühe. Das Barriereriff wurde, aufgrund seiner Einzigartigkeit, 1996 in die Liste als UNESCO Weltnaturerbe und 2009 in die Rote Liste des gefährdeten Welterbes aufgenommen.
Das Barriereriff ist mit seinen 260 Kilometern Länge das zweitgrößte Riff der Erde, nur übertroffen vom Great Barrier Reef in Australien. Zwischen dem Riff und dem Festland erstreckt sich eine ausgeprägte Lagune, in der sich um die 450 Sand- und Mangroveninseln sowie einige Atolle befinden, die in ihren Größen sehr unterschiedlich sind. Manche sind groß genug, dass sich dort Menschen angesiedelt haben. Auf der vom Festland abgewandten Seite des Riffs gibt es drei große Atolle: das Glover’s Reef, das Lighthouse Reef und die Turneffe Islands. Das Riff an sich beinhaltet die unterschiedlichsten Rifftypen auf kleinstem Raum, was in dieser Form einzigartig ist.
Viele verschiedene Arten von Flora und Fauna konnten sich in den unzähligen Lebensräumen, die das Riffsystem bietet, ansiedeln. So gibt es 178 Land- und 247 Wasserpflanzen, dazu kommt eine hohe Diversität an Tieren, wie mehr als 500 Fischarten, 350 verschiedene Weichtiere, 65 Korallenarten, 45 Hydroidenarten, sowie einige Schalentiere, Schwämme und Würmer. Des Weiteren gibt es noch die schon erwähnten Meeresschildkröten, Krokodile und Seekühe. Auf den Inseln und Atollen leben außerdem noch viele Vogelarten, darunter auch einige gefährdete Arten. Als Beispiele seien hier der Rotfußtölpel, der Weißbauchtölpel, die Noddy-Seeschwalbe, der Braunpelikan und der Prachfregattvogel genannt.
Archäologische Funde beweisen, dass das Riff schon vor 2500 Jahren zur Fischerei genutzt wurde. Die Maya lebten damals in dieser Gegend und benutzten die seichten Gewässer wahrscheinlich nicht nur zum Fischen, sondern auch die kleinen Inseln als Handelsposten zum Tauschen von Waren, als zeremonielle Stätten und um ihre Verstorbenen zu begraben. Im 17 Jahrhundert wurde das Riff die Heimat von Piraten, welche zum Größten Teil aus Großbritannien kamen. Mit der Zeit ließen sie sich dort nieder und gründeten Dörfer, die von den reichen Fischgründen und Plantagen lebten. Seit dieser Zeit fanden immer wieder Einwanderungswellen aus den verschiedensten Ländern statt.